Wenn wir an Intelligenz denken, so beziehen wir uns meistens auf unseren
verbalen Intellekt, unser Denksystem. Doch gibt es ganz klar eine grössere
Intelligenz die alldurchdringend ist. Wir sind davon nicht ausgeschlossen,
wir sind miteinbezogen. Wir können diese Intelligenz in allen Details
wahrnehmen, in der Natur, in unserem Körper, in der ganzen Welt. Nur sind
wir meistens mit unserem inneren Dialog so sehr beschäftigt, dass wir nichts
mehr sehen und erkennen.
Gedanken sind aus Worten gebildet.
Gebrauche das Wort „Desinteresse“ „kein Interesse „
Entschliesse Dich dazu, dem Negativen kein Interesse mehr zu geben.
Richte Deine Aufmerksamkeit bewusst auf alles, was für Dich gut ist.
So wirst du stark. Du hast den Power, die Kraft, das Potential, Dein
eigener Medizinmann zu werden. Sei glücklich und übe jeden Tag
Deinen Geist zu meistern.
Über Probleme nachzudenken hilft nicht. Wenn man 200 kg auf dem Kopf tragen
müsste, könnte man auch über keinen Witz mehr lachen. Da man sich oft nicht
bewusst ist, welche Art von Gedanken man gerade denkt, gibt es einen sehr
guten Anhaltspunkt, um sie sich bewusst zu machen, da sie sich immer auf
einen selbst auswirken: Jedes Gefühl von Enge, Ernsthaftigkeit und Schwere
bedeutet dass wir uns in etwas Negatives eingeschossen haben, in den kleinen
Raum. Bewegen wir uns in den grossen Raum, wird sich das gefühlsmässig immer
durch eine gewisse Leichtigkeit und Heiterkeit auszeichnen. Raum gibt
Abstand, mehr Möglichkeiten, ermöglicht tolerantes Verhalten etc. Je eher
wir bemerken, worin wir stecken, desto schneller können wir uns davon
befreien. Dazu dient auch folgende Übung: Schreibe einen Tag lang auf, in
welchen Stimmungen und Gedankengängen du dich befindest, uns stelle fest, in
welche Kategorie entsprechende Gedanken gehören, sind sie positiv, wie etwa
mitfühlende, kreative, enthusiastische, freundliche, grosszügige, lustige,
offenherzige, phantasievolle Motive, oder sind es kleinliche, kritisierende,
pessimistische, urteilende, intolerante, traurige, anklagende etc. etc. Das
unterstützt die Bewusstwerdung und schafft Abstand zu inneren Vorgängen, die
sich meist automatisch vollziehen. Eine Freundin hat einen Stein mit zwei
Seiten, einer dunklen und einer hellen, auf ihrem Schreibtisch liegen, und
wenn sie bemerkt, das sie sich wieder einmal festgefahren hat, sieht sie den
Stein und dreht ihn um! Jedes Ding lässt sich von zwei Seiten betrachten,
das gilt immer. Es geht hier nicht darum etwas zu beschönigen oder zu
verdrängen, sondern immer auch das Gute in allem Geschehen zu entdecken.
Wenn wir unsere Schwächen erst einmal angenommen, sie uns eingestanden haben,
können wir sie leichter überwinden. Akzeptanz dessen wie die Dinge bestellt
sind und Nachgiebigkeit, sind immer der erste Schritt, den Widerstand aufzugeben. Jede Situation entsteht aufgrund bestimmter Ursachen in die
wir keinen umfassenden Einblick haben, wir können nur davon ausgehen, das
etwas so ist wie es ist. Durch Erfahrung lernen wir Schwierigkeiten gelassen
gegenüber zu stehen, und mehr Toleranz zu entwickeln!
Hierzu eine sehr intelligente Parabel, welche die Natur des Lebens vollendet
veranschaulicht: Ein armer Bauer hat nur einen wertvollen Besitz, ein Pferd.
Eines Tages läuft dieses Pferd davon. Der Nachbar kommt und beklagt seinen
grossen Verlust. Der Bauer hört es sich an, und zuckt darauf mit den
Schultern: „Ist es gut, ist es schlecht?“ Am nächsten Tag kehrt das Pferd
zusammen mit einer ganzen Herde von Wildpferden zurück. Der Nachbar kommt
wieder herbeigelaufen und begrüsst überschwänglich sein grosses unerwartetes
Glück. Der Bauer hört es sich an, zuckt wieder mit den Schultern und
sagt: “Ist es gut, ist es schlecht..?“ Daraufhin bricht sein Sohn sich eines
Tages beim Zureiten eines der Wildpferde ein Bein. Wieder kommt der Nachbar
herbei, schimpft über das Unglück und der Bauer antwortet wieder mit: “Ist es
gut, ist es schlecht?“ Ein Krieg bricht aus, der Sohn des Bauern wird als
einziger nicht eingezogen, da er untauglich ist aufgrund seines Beinbruches.
Der Nachbar lässt nicht lange auf sich warten, eilt herbei und
beglückwünscht ihm zu diesem segensreichen Umstand. Der Bauer zuckt
wiederholt die Schultern, mit denselben Worten: “Ist es gut, ist es
schlecht...?“usw.
Diese Geschichte zeigt sehr gut, wie wenig wir in der Lage sind, zum einen
Kontrolle über unser Leben auszuüben, zum anderen, wie eine ausgeglichene
Haltung den Geschehnissen unseres Lebens gegenüber angebracht ist, aufgrund
der immer wechselnden Umstände. Solange wir Glück, Erfolg, Zufriedenheit
etc. nur im Aussen suchen, müssen wir früher oder später scheitern. Je eher
wir das begreifen, desto glücklicher können wir uns schätzen. Im weiten Raum
der Möglichkeiten unseres inneren Potentials aufzugehen ist die einzig
beständige Lösung.
In was kann ein Mensch immer Zuflucht
finden ???
Vor einigen Jahren war ich mit meinen Töchtern auf einer Reise in Indien.
Wir haben die Yogalehrerin Gurumayi Chidvilasananda in Ihrem Ashram besucht.
Eines nachts hat uns Gurumayi auf einen Hügel gebracht , wir mussten uns
alle um ein Lagerfeuer setzen. Wir schauten in das Feuer und Gurumayi stand
etwas abseits in der Dunkelheit und stellte uns eine Frage :
" In was kann ein Mensch immer Zuflucht finden ??? "
Alle möglichen Antworten gaben wir , aber mit keiner war Sie zufrieden.
Die Antwort die Sie hören wollte war :
"In der Dankbarkeit kann ein Mensch immer Zuflucht finden "
Anfangs konnte ich mit dieser Antwort nicht viel anfangen, ich nahm sie
einfach zur Kenntnis.
Einige Tage später war ich an einem Fest, aber anstatt mich zu erfreuen war
ich auf jemanden richtig wütend.
Wut ist eine Emotion die einem keine Freiheit lässt.
Ich wollte mich am Fest erfreuen und wollte meine Wut auf die Seite
schieben.
Das ist mir nicht gelungen , und so erinnerte ich mich an die Möglichkeit,
in der Dankbarkeit Zuflucht zu finden.
Wut und Dankbarkeit sind aber zwei ganz entgegengesetzte Gefühle. Wie kann
ich Dankbarkeit empfinden wenn ich wütend bin ???
In der Emotion habe ich eine sehr begrenzte Freiheit in so einer Situation.
In der Auswahl der Worte meiner Gedanken habe ich aber immer volle Freiheit.
Und so habe ich angefangen, innerlich zu rezitieren für was ich alles
dankbar bin.
Ich bin dankbar dass der Schnee weiss ist,
Ich bin dankbar dass die Bäume grün sind.
Ich bin dankbar dass mein Kissen weich ist.
Am Anfang waren es nur nebensächliche Gedanken, aber mit der Zeit wurde der
Inhalt immer reicher.
Ich bin dankbar dass ich etwas lernen kann.
Ich bin dankbar dass es Menschen gibt die ich gerne habe.
Ich bin dankbar dass es Menschen gibt die mich gerne haben.
Ich bin dankbar dass ich hier bin. usw.
Nach einigen Minuten dieser gedanklichen Übung war ich von Glück und
Dankbarkeit überschwemmt.
Von der Wut keine Spur mehr.
Erinnere dich an diese Übung.
Gedanken der Dankbarkeit geben dir die Möglichkeit, dich vollkommen
umzupolen.
Du wirst auch erstaunt sein für wie viele Sachen du dankbar sein kannst.
Versuche es
Von Sogyal Rinpoche :
1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich bin verloren ... Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen .
2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein...aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.
4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.
5.
Ich gehe eine andere Strasse.
Identifikation:
DAS BEISPIEL VOM OZEAN UND DEN WELLEN.
Unendlich viele Wellen gibt es im Ozean, und alle sagen, flüstern oder
schreien : Ich ... Ich ... Ich ...Es gibt mächtige Wellen, grosse und kleine
aber auch unscheinbare. Alle Wellen haben ihre Einzigartigkeit. Jede Welle
hat ihr Hoch und ihr Tief. Manche Wellen fühlen sich bedroht von anderen
Wellen, sie zischen: warum kommst du mir so nahe. Andere wiederum flüstern,
„warum bleibst du mir so fern.“ Die Wellen geniessen es, wenn sie sich hoch
aufbäumen, wenn sie sich überschlagen und sich im Schaum verlieren; haben
aber auch Angst, auf einer Klippe zu zerschellen oder auf einem Strand
auszulaufen.
Nur diejenigen Wellen die schon einmal eine Windstille erfahren haben,
wissen dann für immer : „Ich manifestiere mich jetzt als Welle, aber meine
wahre Natur ist der Ozean, ich bin der Ozean . Ich bin der Ozean in all
seiner Grösse und Tiefe.
Diese neue Identität gibt den Wellen eine grosse Freude und eine grosse
Sicherheit, sie verlieren die Angst und können so alle Phasen ihres ewig
wandelnden Daseins voll erleben. Sie versuchen aus Freude, Liebe,
Anteilnahme und Mitgefühl den anderen Wellen mitzuteilen: Du bist nicht nur
diese kleine Welle, Du bist der Ozean. Der Ozean ist Deine wahre Grösse.
Erfahre Deine wahre Natur in der Windstille, das gibt Dir die Möglichkeit,
Deine eigene Grösse und Schönheit zu erkennen .
Habe keine Angst, eine Windstille dauert nur kurze Zeit, mit dem Wind geht
Dein Dasein als Welle in all seinen Phasen weiter, aber mit einem neuen
Bewusstsein. Doch die meisten Wellen erkennen nicht den Wert der Windstille,
sie haben sogar grosse Angst davor, sich zu verlieren. Meditation ist die
Windstille. Lachen und Weinen gehen weiter, aber eine zentrale Erfahrung in
Dir bleibt, die Dir nichts und niemand nehmen kann. Liebe, Freude,
Anteilnahme, Mitgefühl, Kraft und Friede wachsen innerlich. Du wirst frei.
A wave in the sea, seen in one way, seems to have a distinct identity, an
end and a beginning, a birth anda death. Seen in another way, the wave
itself doesn’t really exist but is just the behavior of water, “empty” of
any separate identity but “full” of water. So when you really think about
the wave, you come to realize that it is something that has been made
temporarily possible by wind and water, and is dependent on a set of
constantly changing circumstances. You also realize that every wave is
related to every other wave
Sogyal Rinpoche
Yoga bringt den Geist zur Ruhe.
Dann ruht der Sehende in seiner wahren Natur.
Sonst identifiziert sich der Sehende mit den veränderlichen Inhalten des
Geistes.
Patanjali
Der Begriff „Ich“
Der Begriff „Ich“ ist ein einfacher Ausdruck bei dem jeder weiss, was man
damit meint. Doch wenn man die Sache genauer analysiert, können wir
feststellen, dass nicht jeder Mensch die gleiche Art der
Ich-Identifikation hat. Wenn man jemand fragt, was er mit „Ich“ meint, so
wird er sehr wahrscheinlich verschiedene Sachen aufzählen: Körper,
Geschlecht, Name, Schule, Beruf, Beziehungen, Besitz, soziale Stellung, Ideologie,
Partei, Religion, Rasse, Familie, usw. Wenn wir das genauer betrachten, ist
das eine Art der Ich-Identifikation auf der Basis der Erfahrung und des
Habens.
Bewusstseinsentwicklung bedeutet, dass die Ebene des Seins, des
Bewusstseins, der Liebe oder der innere Raum (verschiedene Arten das gleiche
auszudrücken) den Hauptplatz einnehmen in unserer Ich-Identifikation. Wenn
wir keine Kenntnis haben von unserem eigenen Sein, haben wir keine Basis,
das Leben macht uns Angst, alles ist Kampf, weil unsere Identität ständig in
Gefahr ist.
Wir identifizieren uns auf der Basis unserer Erfahrungen.
Wir sind mit der Welt in Verbindung durch unsere Sinneswahrnehmungen, die
also ganz entscheidend sind für unseren Identifikationsprozess.
Jede Erfahrung hat 3 Aspekte:
1° |
Subjekt
|
> |
2° Wahrnehmungsprozess
|
> |
3° Objekt |
1° |
Der Sehende |
> |
2° Das Auge |
> |
3° Das Objekt der Betrachtung |
1° |
Das Bewusstsein |
> |
2° Die Sinne |
> |
3° Die Welt |
Unsere wichtigste Identifikation sollte unser Bewusstsein sein.
Leider entzieht sich das Bewusstsein normalerweise unserer Aufmerksamkeit.
Erstens ist es immer stille, zweitens alles, was wir betrachten können
gehört zu dem Bereich der Objekte der Betrachtung. Auch unsere Gedanken
entstehen zwar aus unserem Bewusstsein,
sie kommen und gehen wieder. Wir aber, unser Bewusstsein, ist der ewige
Zeuge. Wir sind nicht nur die Gedanken und Gefühle, sondern wir sind auch
der stille Zeuge unserer Gedanken und Gefühle.
Ein Mensch also, der sein eigenes Bewusstsein nicht kennt, hat eine
unvollständige Identität. Es fehlt im seine eigene Basis.
Er identifiziert sich nur mit Aeusserlichkeiten.
Meditation und Liebe geben dir die Möglichkeit Dein eigenes Bewusstsein zu
erfahren. So wirst du stark.
Sei glücklich, und übe jeden Tag Deinen Geist zu meistern.
Du hast den Power, die Kraft, das Potential, Dein eigener Medizinmann zu
werden.
Ob Du Dich als Atheist oder als Christ oder Muslim. . . . . definierst macht
für mich keinen grossen Unterschied, es sind sowieso nur Konzepte, Bilder,
Darstellungen. Mit einer Taschenlampe können wir die Sonne nicht erleuchten,
mit unserem Geist können wir Begriffe der Unendlichkeit nicht erfassen.
Gedanken wie Raum und Zeit, Leben und Tod können wir nicht fertig denken,
sie übersteigen unsere Möglichkeiten. Dein Weltbild ist immer nur eine
Darstellung, eine Karte, ein Orientierungsbedürfnis Deines Geistes. Mit
Sicherheit sind unsere Konzepte immer begrenzt und darum auch falsch.
Wichtiger als Deine Selbstdefinition ist die Erfahrung die Du von Dir selber
machst. Du kennst Deinen Geist durch das permanente zuhören Deines inneren
Dialoges, der Worte die sich bilden und denen Du Deine ungeteilte
Aufmerksamkeit widmest. Du selber bist aber nicht Deine Gedanken, Konzepte,
Meinungen, denen du zuhörst von Morgen bis Abend. Du bist nicht das Gehörte
sondern der Hörende. Du bist nicht das Gesehene sondern der Sehende. Du bist
nicht die Inhalte Deines Geistes sondern das reine Bewusstsein und wenn Du
Deine Augen schlisst und in Deine innere Stille tief eindringst dann erlebst
Du Dich selber, Deine innere Stille, Dein stilles Bewusstsein als heilig als
Göttlich. Und diese Erfahrung ist ganz unabhängig von Deinen Definitionen
als Atheist oder als Christ oder Muslim. . . . .
DAS AQUARIUM MIT DEM GOLDFISCH
Das Wasser im Aquarium ist nicht ganz sauber, so dass der Fisch sich nicht
ganz wohl fühlt. Anstatt den Dreck zu bekämpfen ist es praktischer und
einfacher frisches Wasser nachzugiessen. Sauberes reines frisches Wasser
wird ins Aquarium gegossen, und das verunreinigte Wasser fliesst ab. Man
kann das nicht in einmal machen, da jedes Mal beim Eingiessen Wirbel
entsteht, das alten abgelagerten Dreck aufsteigen lässt. Für einen kurzen
Moment geht es unserem Goldfisch also noch schlechter. So braucht es Geduld;
jeden Morgen und jeden Abend einen kleinen Krug frisches Wasser. Mit der
Zeit wird die Lebensqualität unseres Goldfisches immer besser. Der Krug den
wir dazu gebrauchen ist Nebensache, er muss nur praktisch und handlich sein.
Was wirklich wichtig ist, ist das reine Wasser und das geduldige und
systematische Vorgehen. Das reine Wasser ist die Erfahrung Deines eigenen
Bewusstseins. Der Krug stellt die kulturelle Form dar, die es Dir möglich
macht. Der Wirbel der dadurch entsteht, stellt den unumgänglichen
Reinigungsprozess des Systems dar. Diese Stresslösungen können sich auf
emotioneller Ebene, auf intellektueller oder körperlicher Ebene abspielen.
Dieser Reinigungsprozess ist wünschenswert, leider aber immer unangenehm.
Doch frage einen jeden der auf irgend einem Pfade der Selbsterkenntnis an
sich gearbeitet hat, er wird Dir sagen :
habe keine Angst, es lohnt sich tausendmal.
Unser Film
Wir alle haben Meinungen, die wir uns durch unsere Erfahrungen aufgebaut
haben. Sie sind uns nützlich, weil sie uns eine Richtlinie geben, doch
gleichzeitig sind sie auch unser Gefängnis durch ihre Begrenztheit. Wir
haben immer nur unseren Gesichtspunkt, wo es doch logischerweise tausend
andere Möglichkeiten der Betrachtung gibt.
Vor einigen Jahren bin ich in eine unangenehme Situation geraten, in der mir
meine Meinung zum Hindernis wurde. Es war mir möglich, zu erkennen dass die
Emotion in Verbindung mit meinen Meinungen verhinderte, eine umfassendere
und vollständigere Betrachtungsweise zu erlangen. Ich konnte aber meine
Meinung nicht einfach unter den Tisch wischen. Diese Problematik, die für
mich sehr schmerzvoll war,
hat ziemlich lange angedauert bis mir eines Tages ein erlösender Gedanke
kam. „Da mir ja die Meinungen von Herrn Rossi, Herrn Müller und Herrn Bünzli
gleichgültig sind, gibt es eigentlich gar keinen Grund, der Meinung von
Herrn Altepost mein ganzes Interesse zu widmen“.
Ich konnte meine Meinung behalten, da ich ihr jedoch nicht mehr mein volles
Interesse gab, hat sie mich freigelassen. Was ich damit sagen will ist dass
es auf der einen Seite wichtig ist, sich eine Meinung zu bilden,
gleichzeitig aber nicht alles so todernst zu nehmen.
Gedanken
Unser Gedankensystem ist hauptsächlich akustisch, teilweise auch visuell.
Die meisten Leute aber denken akustisch. Gedanken sind aus Worten gebildet,
Worte sind aus Buchstaben gebildet und Buchstaben sind Töne. Wir hören also
innerlich unseren Gedanken zu. Dies zu bemerken gibt Dir die Möglichkeit, zu
erkennen dass Du der Hörende bist und nicht das Gehörte. Diese
Unterscheidung dient nur zur Klarstellung unserer Identität, denn natürlich
sind Gedanken einfach Dein Bewusstsein in Bewegung. Gebe Deinem stillen
reinen Bewusstsein mehr Aufmerksamkeit als Deinen Gedanken.
Ich hoffe dass Du angefangen hast, bewusst Deine Aufmerksamkeit auf das zu
lenken, was für Dich angenehm ist.
Unser Geist nimmt die Form an vom Objekt unserer Aufmerksamkeit. Um das
besser zu erklären, mache ich Dir einige einfache Beispiele: Wenn Du einige
Stunden Tetris spielst auf dem Nintendo, wirst Du bemerken, wie Dein Geist
diese Gedankenform übernommen hat.
Hast Du aufgehört zu spielen, funktioniert Dein Geist weiter auf dieser
Ebene. Die gleiche Erfahrung kannst Du machen, wenn Du einige Stunden auf
einer Play Station auf dem Video spielst, oder wenn Du ein interessantes
Buch liest. Wenn Du Dir einen Porno ansiehst, übernimmst Du eine
Gedankenform die, noch weiter funktioniert auch nachdem Du den TV abgestellt
hast. Das, um zu erläutern wie der Geist die Form des Objekts der
Betrachtung annimmt. Da jede Gedankenform ihre eigene Energie hat, ist es
für uns vorteilhaft, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was für uns
angenehm und gut ist. Das ist eigentlich etwas ganz einfaches, womit jeder
Mensch einverstanden sein kann. Komischerweise aber lieben es die Menschen
sehr oft, ihre Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was ihnen nicht gefällt,
z.B. kritisieren. Darum müssen wir bewusst wählen, auf was wir unsere
Aufmerksamkeit richten.
Unsere Gedanken, unsere Gefühle und unsere Einstellung können die ganz
realen und konkreten Geschehnisse unseres Lebens beeinflussen. Du hast
sicher schon gesehen dass wenn man eine gute Stimmung hat, einem die
richtigen Sachen im richtigen Moment passieren. Die Natur unterstützt Dich.
Stehst Du hingegen irgendwie quer zum Leben mit schlechter Einstellung, dann
unterstützt Dich die Natur auch, aber mit einem Ziegel auf dem Kopf. Dieses
Beispiel ist natürlich eine grobe Vereinfachung, die unvollständig ist,
vieles könnte man darüber sagen, aber im grossen und ganzen zeigt es eine
gewisse Gesetzmässigkeit. Nicht umsonst sagt ein Sprichwort: Wie Du in den
Wald rufst, schallt es zurück.
FORTSETZUNG |
Spiel des Bewusstseins
von Swami Muktananda
Meditiere
Das Glück liegt in Dir.
von Swami Muktananda
Der Weg nach Innen
Sadhana
von Sri Sathya Sai Baba
Meditation.
von Sri Sathya Sai Baba
Freiheit und
Entschlossenheit
Der schmale Grad der
Hingabe.
von Gangaji
Du bist das
von Gangaji
Freiheit
und Entschlossenheit
Der Weg durchs Feuer
von Irina Tweedie
I Am That I Am
A Tribute to
Sri Nisargadatta Maharaj
JETZT!
Die Kraft der Gegenwart
von Eckhart Tolle
Leben im Jetzt.
Übungen und Meditationen
von Eckhart Tolle
Tonglen
von Pema Chödrön
Tingdzin Ötro
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