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Mystik − Die Sehnsucht nach dem Absoluten23. September 2011 bis 15. Januar 2012Das Museum Rietberg präsentiert die weltweit erste kulturvergleichende Ausstellung zum Thema Mystik. Das schwer fassbare religiöse Phänomen wird anhand von vierzig Mystikerinnen und Mystikern veranschaulicht: Ihr Leben und ihre Schriften zeigen beispielhaft, wie reich und vielfältig spirituelle Erfahrungen sein können. Die ausgewählten Mystiker stammen aus den grossen Religionsgemeinschaften - Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Islam, Judentum und Christentum - und decken einen Zeitraum von 2000 Jahren ab. Mystikerinnen und Mystiker streben nach dem Absoluten, nach der Vereinigung mit dem Göttlichen. Sie versuchen, die Energie Gottes zu erfassen oder bemühen sich, die Wirkkräfte der Welt in Harmonie zu bringen. Sie üben sich in der Kunst der Selbstauslöschung und des Loslassens, sie ergründen die Leere, den Urgrund und streben nach dem Dao. Heilige Schriften, Gebete, Meditation, ekstatischer Tanz, Gesang oder strenge Askese, aber auch Sinnenfreude inspirieren die Mystiker und dienen ihnen als Hilfsmittel auf ihrem Weg. Sie wollen diese Einheitserfahrung mit Gott oder einer transzendenten Realität in diesem Leben verwirklichen und nicht warten auf eine «Erlösung» nach dem Tod oder in einem späteren Leben. Das Wort «Mystik» ist auf den griechischen Ausdruck mystikós, «undurchschaubar», «unerklärbar» und «verborgen», zurückzuführen. Das Phänomen der erfahrbaren göttlichen Präsenz oder die Vereinigung mit Gott bezeichnete man im Christentum seit dem 6. Jahrhundert als theologia mystica. Das Wort Mystik gibt es erst seit dem 17. Jahrhundert. Wenn von unterschiedlichen Religionen und von einer Mystik die Rede ist, so könnte man annehmen, dass es den Begriff der Mystik schon immer und in allen Religionen gegeben hat. Dies ist nicht der Fall. Mystik als ein allgemeines religiöses Phänomen oder als ein Aspekt religionsübergreifender Spiritualität ist erst im 19. und 20. Jahrhundert entstanden. Eine Welt voller Andeutungen und Geheimnisse in einer Ausstellung zu visualisieren, bedeutet unkonventionelle Darstellungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Thema wird mit 153 Kunstwerken und Originaldokumenten, aber auch mit 30 Film-, Audio- und Multimedia- Installationen veranschaulicht. Was zeigt die Ausstellung? Von manchen Mystikern sind Porträts, Heiligenbilder und Devotionalien erhalten. Die wichtigsten Quellen der Mystik aber sind die Texte, Predigten, Gedichte, Gebete und Gesänge, die uns die Mystiker selbst hinterlassen haben. Ihre Sprache ist oft voller Bilder, ekstatisch und assoziativ. Mystische Texte können jedoch auch rational wirken, eine klare Aussagelogik haben oder schlicht sein, als Ausdruck tiefer Einsicht und Gelassenheit. Viele der Protagonisten haben wundervolle Poesie geschrieben und zählen zu den grossen Dichtern und Sängern ihrer Zeit und Kultur. Die vierzig Mystikerinnen und Mystiker werden in der Ausstellung einzeln und in ihrem kulturellen Kontext vorgestellt. Der Rundgang durch die Ausstellung zeigt aber auch, dass es über die Religionen hinweg gemeinsame Themen gibt: Die antike Gedankenwelt von Platon und Plotin inspirierte die christlichen und islamischen Mystiker. Die menschliche Seele vermag, wie Plotin sagt, über einen Stufenweg zum «Einen» aufzusteigen und damit in ihren göttlichen Ursprung zurückzukehren. In der christlichen Mystik ist der Aufstieg zu Gott und im Buddhismus der Stufenweg zur Erleuchtung ein zentrales Thema. Ein Aufstieg oder besser ein Aufschweben entlang der Weltachse führte nach Vorstellungen des Daoismus in die Unsterblichkeit. Mit dem Titel
«Sehnsucht nach dem Absoluten» wird das Thema der Liebe, des Begehrens
angesprochen. Ein Merkmal hinduistischer Mystik ist bhakti, die
«liebende Teilhabe». Die Die im Hohelied des Alten Testaments beschriebene Liebe zwischen Mann und Frau deuteten christliche Mystiker als Ausdruck für die Beziehung zwischen Gott und der menschlichen Seele. Diese Liebespassion umfasste auch das innige Mitleiden mit dem gekreuzigten Christus, in dem Einssein erfahren wurde. Um eine Wiederherstellung der göttlichen Einheit ging es auch den Kabbalisten im Judentum, die versuchten, die zehn göttlichen Wirkkräfte, Sefirot, in sich und in der Welt in Harmonie zu bringen. Im Daoismus versucht der Mensch auf seinem mystischen Weg das Dao zu erfassen, die Kraft, die allem Sein zugrunde liegt. Diese Kraft befähigt ihn, den eigenen Körper zu beherrschen. Er wird zur menschlichen Inkarnation des Dao und somit zu einem Unsterblichen.
Unter den
ausgewählten Mystikern findet sich ein Asket aus Tibet, eine Unsterbliche
aus China, ein eigenwilliger Zen-Meister, ein Abt aus dem Sinai-Kloster,
ein kompromissloser Sozialrevolutionär und eine ekstatische Dichterin aus
Indien, ein Schweizer Einsiedler, der einen Stein als Kopfkissen benützte,
ein jüdischer Gelehrter, der nach verborgenen Gottesnamen suchte, und ein
liebestrunkener Sufi-Dichter, dessen Gedichte zu den Perlen der
Weltliteratur zählen. Sponsoren der Ausstellung Die Ausstellung wird unterstützt von Swiss Re und der Parrotia-Stiftung. Medienpartner: NZZ am Sonntag
Aga Khan Museum Collection, Genf; Badische Landesbibliothek, Karlsruhe; Bayerische Staatsbibliothek München; Braginsky Collection, Zürich; Burgerbibliothek, Bern; Collection Ludwig Habighorst; Christophe Guye Galerie, Zürich; Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Stalden; Stiftsbibliothek, Einsiedeln; Etnografiska Museet, Stockholm; Fondation Martin Bodmer, Genf; Graphische Sammlung der ETH Zürich; Gross Family Collection, Tel Aviv; Haltadefinizione, Cultural heritage services; Hisamatsu Shin'ichi Memorial Museum, Gifu, Japan; Historisches Museum Basel; Historisches Museum Thurgau, Frauenfeld; Ikonen-Museum Recklinghausen; Islamica Collection Heinrich Foss; Kantonsbibliothek Frauenfeld; Vadianische Sammlung, Kantonsbibliothek St. Gallen; Kanton Thurgau, Denkmalpflege, Ehemalige Klosterkirche von St. Katharinental; Kunsthaus Zürich; Meiyintang Collection; Musée d'Art et d'Histoire, Genf; Musée Guimet, Paris; Museo Nacional del Prado, Madrid; Museum Bruder Klaus, Sachseln; Museum der Kulturen Basel; Museum für Ostasiatische Kunst Köln; Pfarrkirchenstiftung Sachseln; Nidwaldner Museum, Stans; Sammlung Boris Berkowitsch, Bern; Schweizerisches Nationalmuseum Zürich; Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum; Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst; Staatliches Museum für Völkerkunde München; The British Library, London; Victoria & Albert Museum, London; Völkerkundemuseum der Universität Zürich; Wereldmuseum Rotterdam; Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern; Zentralbibliothek Zürich; Zisterzienserinnenabtei Maigrauge, Fribourg.
30
Multimedia-Projekte erläutern die Welt der Mystik. Ladders to Heaven: Ein altes indisches Mystik-Spiel («Leiterlispiel»), neu interpretiert. Kostenloses App für iPhone, iPad und iPod, ab Ende September im App Store erhältlich. Die
Multimedia-Abteilung des Museums Rietberg wird unterstützt von: Ernst
Göhner Stiftung,
23. September 2011,
20h, Kirche Enge 8./9. Oktober 2011,
Museum Rietberg 2. Dezember 2011, 20h,
Museum Rietberg
Mittwoch, 26.
Oktober bis 14. Dezember, 19.30h
Jeweils Sonntag, 12h,
Filmpodium 27. November, Das verborgene Gesicht, Ömer Kavur, Türkei 1991 (Sufismus) 4. Dezember, Spring, Summer, Fall, Winter ... and Spring, Kim Ki-duk, Südkorea 2003 (Buddhismus) Programm: www.filmpodium.ch
Angebote für Erwachsene: Öffentliche Führungen
jeweils Sonntag 11h, Mittwoch, 18h, Donnerstag 12.15h
Offene
Werkstatt Jeden Sonntag, 10-16h 29. Oktober, 5. und 6.
November, jeweils 14-17.30 h 13. November, 10-12.30h 27. November, 14-16.30h 4. Dezember, 14-16.30h
Detailinformationen, Anmeldung sowie weitere Angebote, auch für
Schulklassen,
Infos, Texte und Bilder zum Download auf www.rietberg.ch Museum Rietberg
Zürich | Gablerstrasse 15 | CH-8002 Zürich
Mysticism - Yearning for the absolute23 September 2011 to 15 January 2012The Museum Rietberg is proud to present the world's first culturally comparative exhibition on mysticism. This elusive religious phenomenon will be illustrated by the example of forty male and female mystics: their lives and writings demonstrate just how richly varied spiritual experience can be. The mystics chosen for the exhibition come from the great religions of the world - Hinduism, Buddhism, Daoism, Islam, Judaism and Christianity - and span the period from the 6th century BC until the 19th century.
Mystics strove for the absolute, the union with the divine, and either attempted to grasp the energy of God or endeavoured to harmonise the forces that move the world. They cultivated the art of self-annihilation and surrender; they fathomed the void, the origin, and strove to find the Dao. Sacred writings, prayers, meditation, ecstatic dances, chants or strict asceticism, but also sensual pleasures, inspired the mystics and helped them on their journey. They wanted to realise the experience of union with God or a transcendent reality in this life, rather than waiting for "redemption" after death or in another life. The word «mysticism» is derived from the Greek term mystikos, which means "inscrutable", "inexplicable" or "hidden". As of the 6th century, Christianity referred to the experience of the divine presence or union with God as theologia mystica. The word mysticism has only existed since the 17th century. Yet when people speak about different religions and mysticism, it could be assumed that this term has always existed - and in all religions. However, this is not the case. Only in the 19th and 20th centuries did mysticism evolve as a general religious phenomenon or an aspect of inter-religious spiritualism. Visualising a world that is full of allusions and secrets in an exhibition means developing and implementing unconventional representational concepts. The theme will be illustrated by 153 works of art and original documents, but also by 30 film, audio and multimedia installations. What will be on display at the exhibition? Portraits, pictures of saints and devotional objects belonging to some mystics have survived. However, the most important sources of mysticism are the texts, sermons, poems, prayers and chants left to us by the mystics. Their language is often full of ecstatic and associative imagery. However, mystic texts can also appear rational, have a clear propositional logic or be sober, expressing profound insight and serenity. Many of the protagonists wrote wonderful poetry and number among the great poets and singers of their time and culture. The forty mystics are presented in the exhibition both individually and in their cultural context. However, a tour of the exhibition will also reveal that they shared ideas that transcended the boundaries of religion: the Christian and Islamic mystics were inspired by the ideas of antiquity espoused by Plato and Plotinus. As the latter said, the human soul is capable of climbing a stairway to the "One" and thus of returning to its divine origin. Central themes include ascending to God in Christian mysticism, and the path to enlightenment in Buddhism, According to Daoist ideas, rising above, or rather hovering along, the axis of the universe leads to immortality. The theme of love and desire is explored under the title "Yearning for the absolute". One characteristic of Hindu mysticism is bhakti, or "loving participation". The bhakti saints not only wanted to revere God verbally and in ritual, but also to possess him, and to be possessed, filled, overwhelmed and enslaved by him. The "Tantra of the Hidden Union", a Buddhist text, teaches a method of meditation that is expressed in representations of Buddhas or divinities conjoined in acts of sexual love. In Islam, in Sufism, the aim of mystical practices is to struggle against the desires of one's own soul and to become one with God. The absolute love of God played a central role. The Christian mystics interpreted the love between man and woman described in the Old Testament's Song of Solomon as an expression of the relationship between God and the human soul. This passionate love also included the profound sympathy felt for the crucified Christ, which was experienced as a union. The recovery of divine unity was also a concern of the Cabbalists in Judaism, who attempted to harmonise the ten divine powers, Sefirot, within themselves and in the world. According to Daoism, man in the course of his mystical journey attempts to fathom Dao, the power that underlies all being. This power enables him to master his own body. He becomes a human incarnation of Dao, and is thus immortal. Selection of mystics The selected mystics include a Tibetan ascetic, an immortal from China, an unconventional Zen master, an abbot from the monastery of Sinai, an uncompromising social revolutionary and an ecstatic poetess from India, a Swiss hermit who used a stone as a pillow, a Jewish scholar who searched for the hidden names of God, and a Sufi poet intoxicated by love whose poems are among the pearls of world literature. Laozi (6th century BC)
The exhibition is supported by Swiss Re and the Parrotia Foundation. Media partner: NZZ am Sonntag
Aga Khan Collection, Geneva; Badische Landesbibliothek, Karlsruhe; Bayerische Staatsbibliothek München; Braginsky Collection, Zürich; Burgerbibliothek, Berne; Collection Ludwig Habighorst; Christophe Guye Galerie, Zürich; Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Stalden; Stiftsbibliothek, Einsiedeln; Etnografiska Museet, Stockholm; Fondation Martin Bodmer, Geneva; Graphische Sammlung der ETH Zürich; Gross Family Collection, Tel Aviv; Haltadefinizione, Cultural heritage services; Hisamatsu Shin'ichi Memorial Museum, Gifu, Japan; Historisches Museum Basel; Historisches Museum Thurgau, Frauenfeld; Ikonen-Museum Recklinghausen; Islamica Collection Heinrich Foss; Kantonsbibliothek Frauenfeld; Vadianische Sammlung, Kantonsbibliothek St. Gallen; Kanton Thurgau, Denkmalpflege, Ehemalige Klosterkirche von St. Katharinental; Kunsthaus Zürich; Meiyintang Collection; Musée d'Art et d'Histoire, Geneva; Musée Guimet, Paris; Museo Nacional del Prado, Madrid; Museum Bruder Klaus, Sachseln; Museum der Kulturen Basel; Museum für Ostasiatische Kunst Köln; Pfarrkirchenstiftung Sachseln; Nidwaldner Museum, Stans; Sammlung Boris Berkowitsch, Berne; Schweizerisches Nationalmuseum Zürich; Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum; Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst; Staatliches Museum für Völkerkunde München; The British Library, London; Victoria & Albert Museum, London; Völkerkundemuseum der Universität Zürich; Wereldmuseum Rotterdam; Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern; Zentralbibliothek Zürich; Zisterzienserinnenabtei Maigrauge, Fribourg.
30 multimedia projects in the exhibition illuminate the world of mysticism. New website as of 20 September: For detailed information on the mysticism exhibition, visit www.rietberg.ch Ladders to heaven: An old Indian mystical game ("Snakes and Ladders"), reinterpreted. Free app for iPhone, iPad and iPod touch, available from the App Store at the end of September. The Museum Rietberg's Multimedia Department is supported by: Ernst Göhner Foundation, Gebert Rüf Foundation, Schwyzer Foundation, Avina Foundation and Art Mentor Foundation Lucerne.
Mystik - Die Sehnsucht nach dem
Absoluten
23 September 2011, 20.00, Enge
Church 8/9 October 2011, Museum Rietberg 2 December 2011, 20.00, Museum
Rietberg
Wednesday, 26 October to 14
December, 19.30
Filmpodium cinema (Nüschelerstrasse
11), 12.00 Programme: www.filmpodium.ch
Offers for adults: Public guided tours (in
German): Sundays 11.00, Wednesdays 18.00, Thursdays 12.15 Workshops for adults, children and families: Open workshop Every
Sunday, 10-16.00 29 October, 5 and 6 November,
14-17.30 13 November, 10-12.30 27 November, 14-16.30 4 December, 14-16.30 For detailed information, registration and other offers, also for schools, visit www.rietberg.ch
Further information and download of photographs on www.rietberg.ch Museum Rietberg Zürich |
Gablerstrasse 15 | CH-8002 Zürich Opening hours: Admission: Access: RailAway offer: Mystique - nostalgie de l'absolu.Du 23 septembre 2011 au 15 janvier 2012Le Musée Rietberg propose, pour la première fois au monde, une exposition interculturelle sur le thème de la mystique. Quarante grandes figures mystiques illustrent ce phénomène religieux difficilement concevable: leur vie et leurs écrits démontrent de manière exemplaire la richesse et la diversité de leur expérience spirituelle. Les mystiques choisis sont issus des grandes communautés religieuses - hindouisme, bouddhisme, taoïsme, islam, judaïsme et christianisme - et, à eux tous, ils couvrent une période qui s'étend du Ve siècle av. J.-C. au XIXe siècle.
Les mystiques aspirent à l'absolu, à s'unir au divin. Ils s'efforcent de saisir l'énergie émanant du divin ou d'amener à l'harmonie les forces en présence dans l'univers. Ils s'exercent dans l'art de l'oubli de soi et le renoncement, ils cherchent à percer le vide et le principe de l'Etre ou tendent vers le tao. Les écrits saints, les prières, la méditation, la danse extatique, le chant ou l'ascèse, mais aussi la volupté, inspirent les mystiques et les accompagnent dans leur quête. C'est dans cette vie qu'ils désirent faire l'expérience de leur union avec Dieu ou avec une réalité transcendantale, ils ne veulent pas attendre une «rédemption» après la mort ou dans une autre vie. Le mot «mystique» vient du mot grec mystikos qui s'applique à ce qui est «hermétique», «inexplicable» et «secret». Dès le VIe siècle, la chrétienté appelle theologia mystica ce phénomène au cours duquel on fait l'expérience de la présence divine ou de l'union avec Dieu. Lorsque nous évoquons différentes religions, mais une mystique, on pourrait croire que toutes les religions ont toujours connu la notion de mysticisme. Ce n'est pas le cas. La notion de «mysticisme», désignant un phénomène religieux universel ou un aspect de la spiritualité commun à toutes les religions, n'est apparue qu'aux XIXe et XXe siècles. Pour rendre visible, dans une exposition, un monde de signes et de mystères, il est nécessaire de sortir des conventions pour développer et mettre en œuvre des concepts de présentation. 153 œuvres d'art et documents originaux, mais aussi 30 installations filmiques, sonores ou multimédias seront mises à contribution pour illustrer le sujet. Que montrera l'exposition? Des portraits, des images de saints et des objets de piété qui ont survécu à certains mystiques. Les sources les plus importantes du mysticisme sont toutefois les textes, sermons, poèmes, prières et chants que ces hommes et ces femmes nous ont légués. Leur langue est souvent très imagée, elle est inspirée par l'extase et procède par associations. Mais les textes mystiques peuvent également manifester une grande rationalité, ils peuvent suivre une logique claire ou être simples, exprimer une profonde lucidité et une tranquille sérénité. De nombreux mystiques ont écrit des œuvres merveilleuses et sont considérés comme les poètes et les chanteurs les plus éminents de leur temps et de leur culture. L'exposition présentera les quarante mystiques individuellement et dans leur contexte culturel. Mais une visite de cette exposition montrera aussi que certains sujets se retrouvent dans toutes les religions: la pensée antique de Platon et de Plotin a inspiré les mystiques chrétiens et musulmans. Comme le dit Plotin, l'âme humaine est capable de s'élever à l'«Un» par paliers et de retourner ainsi à son principe ultime divin. Dans la mystique chrétienne, l'ascension se fait vers Dieu et au centre du bouddhisme, on trouve les étapes de la voie de l'illumination. Quant au taoïsme, il se représente une montée ou plutôt une envolée le long de l'axe du monde pour atteindre l'immortalité. Inclus dans «la recherche de l'absolu» se trouvent la recherche de l'amour, de la passion. L'une des caractéristiques de la mystique hindoue est la bhakti, la «dévotion». Les saints bhakti ne voulaient pas simplement glorifier la divinité de leurs mots et de leurs rites, ils voulaient la posséder et être possédés par elle, envahis, submergés et asservis par elle. Le «Tantra de l'union secrète», un texte bouddhique, enseigne une méthode de méditation qui se manifeste dans des représentations d'accouplements sexuels et amoureux de bouddhas ou de divinités. Si on pense à l'islam, dans le soufisme, le but de la pratique mystique est de lutter contre l'ego et de s'absorber en Dieu, ce qui nécessite un amour absolu de Dieu. L'amour entre un homme et une femme décrit dans le Cantique des cantiques de l'Ancien Testament, est interprété par les mystiques chrétiens comme l'expression de la relation entre Dieu et l'âme humaine. Cette passion amoureuse incluait aussi la «compassion», c'est-à-dire la capacité d'éprouver intimement la souffrance du Christ sur la croix et de ne plus faire qu'un avec lui. Au sein du judaïsme, les kabbalistes cherchaient à rétablir l'unité divine: ils s'efforçaient d'harmoniser, en eux-mêmes et dans le monde, les Sefirots, dix émanations divines intermédiaires entre le Dieu le plus caché et le monde des hommes. Sur la voie mystique du taoïsme, l'homme tente de saisir le tao, la force à la base de toute existence. Cette force lui permet de maîtriser son propre corps, de devenir ainsi l'incarnation humaine du tao et donc immortel. Le choix des mystiques représentés Parmi les mystiques choisis se trouvent notamment un ascète du Tibet, une immortelle chinoise, un maître zen résolu, l'abbé d'un cloître du Sinaï, un révolutionnaire social inflexible et une poétesse extatique d'Inde, un ermite suisse qui utilisait une pierre en guise d'oreiller, un érudit juif à la recherche des noms cachés de Dieu et un poète soufi, ivre d'amour, dont les poèmes comptent parmi les joyaux de la littérature universelle. Lao Tseu (VIe s. av. J.-C.) Sponsors de l'exposition L'exposition est soutenue par Swiss Re et par la Fondation Parrotia. Média partenaire: NZZ am Sonntag
Aga Khan Collection, Genf; Badische Landesbibliothek, Karlsruhe; Bayerische Staatsbibliothek München; Braginsky Collection, Zürich; Burgerbibliothek, Bern; Collection Ludwig Habighorst; Christophe Guye Galerie, Zürich; Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Stalden; Stiftsbibliothek, Einsiedeln; Etnografiska Museet, Stockholm; Fondation Martin Bodmer, Genf; Graphische Sammlung der ETH Zürich; Gross Family Collection, Tel Aviv; Haltadefinizione, Cultural heritage services; Hisamatsu Shin'ichi Memorial Museum, Gifu, Japan; Historisches Museum Basel; Historisches Museum Thurgau, Frauenfeld; Ikonen-Museum Recklinghausen; Islamica Collection Heinrich Foss; Kantonsbibliothek Frauenfeld; Vadianische Sammlung, Kantonsbibliothek St. Gallen; Kanton Thurgau, Denkmalpflege, Ehemalige Klosterkirche von St. Katharinental; Kunsthaus Zürich; Meiyintang Collection; Musée d'Art et d'Histoire, Genf; Musée Guimet, Paris; Museo Nacional del Prado, Madrid; Museum Bruder Klaus, Sachseln; Museum der Kulturen Basel; Museum für Ostasiatische Kunst Köln; Pfarrkirchenstiftung Sachseln; Nidwaldner Museum, Stans; Sammlung Boris Berkowitsch, Bern; Sammlung Karim Khan, Zürich; Schweizerisches Nationalmuseum Zürich; Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum; Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst; Staatliches Museum für Völkerkunde München; The British Library, London; Victoria & Albert Museum, London; Völkerkundemuseum Zürich; Wereldmuseum Rotterdam; Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern; Zentralbibliothek Zürich; Zisterzienserinnenabtei Maigrauge, Fribourg. Multimédia 30 projets multimédias
expliquent le monde du mysticisme. L'Echelle du ciel: réinterprétation d'un ancien jeu indien de mystique («jeu de l'échelle»). App gratuit pour iPhone, iPad et iPod touch, disponible dès septembre dans l'App Store. La division multimédia du Musée Rietberg bénéficie du soutien des institutions suivantes: Fondation Ernst Göhner, Fondation Gebert Rüf, Schwyzer-Stiftung, Fondation Avina et Art Mentor Foundation Lucerne. Catalogue Mystique - A la recherche de
l'absolu Concerts 23 septembre 2011, 20h00, église
Enge 8/9 octobre 2011, Musée Rietberg 2 décembre 2011, 20h00, Musée
Rietberg Conférences Mercredi 26 octobre-14
décembre, 19h30 Pour tous les films, le dimanche,
12h00, Filmpodium 27 novembre, Das verborgene Gesicht, Ömer Kavur, Turquie 1991 (soufisme) 4 décembre, Spring, Summer, Fall, Winter … and Spring, Kim Ki-duk, Corée du Sud 2003 (bouddhisme) Programme: www.filmpodium.ch Visites guidées et ateliers en rapport avec l'exposition Offres pour les adultes: Visites publiques,
le dimanche à 11h00, le mercredi à 18h00 et le jeudi à 12h15
Atelier ouvert Tous
les dimanches, de 10h00 à 16h00 29 octobre, 5 et 6 novembre, de
14h00 à 17h30 13 novembre, de 10h00 à 12h30 4 décembre, de 14h00 à 16h30 Pour avoir des informations détaillées, s'inscrire ou connaître les autres offres, y compris celles destinées aux classes, voir www.rietberg.ch Information et contact De plus amples informations, des textes et des photos peuvent être téléchargés sur le site internet www.rietberg.ch Museum Rietberg Zürich |
Gablerstrasse 15 | CH-8002 Zürich Heures d'ouverture: Entrée: Accès: Offre RailAway: |
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