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Die erste Betrachtung ist die
Einfachste. Meditation lässt uns ganz natürlich einen Zustand tiefer
Ruhe erfahren. Ein Mensch der Probleme hat, hat sicher auch immer einen
unruhigen Geist. Die Meditation gibt ihm die natürliche
medikamentenfreie Erfahrung tiefer Ruhe. Wenn er morgens und abends
meditiert, hat er wenigstens zweimal täglich "Ferien" von seinem
unruhigen Geist. Diese natürliche Ruhe ermöglicht es ihm, Distanz
gegenüber seinen Problemen zu gewinnen. Die Probleme wandeln sich in
Aufgaben. Mit einem ruhigeren Geist ist man fähiger mit den eigenen
Emotionen umzugehen und man wird fähiger, seine Aufgaben in Angriff zu
nehmen. Die Qualität der Erfahrung des eigenen Lebens ist ganz stark
beeinflusst und abhängig vom jeweiligen Identifikationsmechanismus, den
ein Mensch hat. Die Identifikation eines Menschen hängt von seinen
Erfahrungen ab. Ein Mensch tendiert, sich nach seinen Erfahrungen zu
identifizieren. Jede Erfahrung hat drei Aspekte: Das Bewusstsein (auch
Zeuge oder Sein genannt), die Sinneswahrnehmung sowie das Objekt der
Wahrnehmung. Der wesentlichste Aspekt eines Menschen ist sein
Bewusstsein. Ein Mensch, der Probleme hat verliert sich aber leider in
rein äusserlichen Dingen, er verliert sich in der Welt seiner
Wahrnehmungen. Identifiziert in Äusserlichkeiten, verliert er sein
Selbstbewusstsein. Er entfremdet sich seiner selbst. Die Welt wird als
feindlich empfunden und das Leben wird für den Betroffenen zum Kampf.
Die tägliche Meditation ist nicht eine intellektuelle Übung, sondern die
Erfahrung der Ruhe und Stille des eigenen reinen Bewusstseins. Der
Identifikationsmechanismus normalisiert sich, die Ebene des Bewusstseins
kommt wieder in den Vordergrund. Die Meditation fördert auf ganz
natürliche Weise eine Entwicklung vom Haben zum Sein. Dies gibt eine
ganz neue Erfahrung, sich selber zu erleben, daraus erfolgt eine
wachsende Selbstsicherheit. Die eigene Adresse ist gefunden. Man lernt
durch Erfahrung, dass Liebe und Glück im eigenen inneren Raum begründet
sind. Diese innere Adresse kann einem niemand mehr nehmen. Wann immer
wir in Schwierigkeiten geraten, haben wir die Methode, den
Ausgangspunkt, unser Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die
Meditation kann man auch als eine einfache Methode mentaler Hygiene
betrachten. Die tägliche Meditation hilft uns über die Jahre unsere
tief verwurzelten Abhängigkeiten aufzulösen. Mit den Jahren können wir
feststellen, dass wir auf allen Bereichen unserer Persönlichkeit kleine
aber wesentliche Fortschritte machen, die es uns ermöglichen unser Leben
mit grösserer Ausgeglichenheit und Freude zu erfahren. Bis heute gehörte
die Meditation zu den religiösen Praktiken aller Kulturen. Heute, wo die
Menschheit weniger an Religion interessiert ist, sollte man aber
erkennen, dass die Praxis der Meditation unabhängig von jeglicher
ideologisch - religiöser Richtung eine grosse Nützlichkeit hat für die
mentale Hygiene und die eigene Bewusstseinsentwicklung. Über dieses
Thema kann man Bücher schreiben, als kurze Zusammenfassung kann das
genügen.
«FOLGE DEM DUFT DER ROSE UND DU WIRST
DIE ROSE FINDEN.
FOLGE DEM DUFT DER INNEREN FREUDE UND DU WIRST DICH FINDEN.»
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Das
Wissen der grundlegenden Gutheit eines jeden Menschen in seiner wahren
Identität gibt uns die Möglichkeit, den Menschen, die um Hilfe zu uns
gelangen, dieses Wissen um ihre innere Vollkommenheit, Reinheit und
Gutheit, vom ersten Anfang an zu vermitteln. Ausgangspunkt und Ziel sind
in diesem emanzipatorischen Prozess die gleichen. Wir fördern Wachstum
und Entwicklung indem wir nicht gleich mit den Problemen und Geschichten
anfangen, sondern eine neue Selbsterfahrung fördern.
Die grundlegende Natur eines jeden Menschen ist das reine klare
Bewusstsein, ein unendlicher, heiliger innerer Raum. Diese innere
Vollkommenheit hat je nach Kultur verschiedene Namen, kann aber mit
Worten gar nicht definiert werden.
In der poetischen Literatur der Mystiker sagt man: „Gott steht dir näher
als dein eigener Atem", oder, „Gott steht dir näher als deine eigene
Halsschlagader".
Auch der verwirrteste Mensch hat als Grundlage diese innere
Vollkommenheit, dieses reine Bewusstsein, diesen heiligen inneren Raum.
Normalerweise ignorieren wir Menschen unsere grundlegende Gutheit, und
identifizieren uns fälschlicherweise mit den ewig wechselnden Inhalten
unseres Geistes. Wir bleiben identifiziert mit unseren Geschichten und
Erfahrungen und unserem konstanten inneren Dialog. Durch die
Jahrtausende hat es viele spirituelle Meister gegeben die durch ihre
Liebe, ihrer Weisheit und ihr unendliches Mitgefühl motiviert, mit allen
Mitteln versucht haben, uns auf unsere innere Vollkommenheit, auf unsere
innere grundlegende Gutheit, unser Sein, unser reines klares Bewusstsein
aufmerksam zu machen.
Die Erfahrung des inneren Raumes, unseres Bewusstseins, gibt uns die
Möglichkeit, uns neu zu identifizieren und zu orientieren. Wir erlangen
dadurch ein gutes Gefühl von uns selbst, und festigen uns in unserem
realen Selbstbewusstsein. Schon eine regelmässige kurze Meditation ist
dazu in der Lage diese Entwicklung zu fördern. Diese Vorgehensweise ist
nicht für alle aber für die meisten Menschen möglich.
In meiner Arbeit in der Suchthilfe konnte ich feststellen, wie es
möglich wird, dank der Meditation Suchtprobleme und falsche
Identifikationen definitiv hinter sich zu lassen. Es ist ein Weg zu mehr
Liebe, Freude und Freiheit. Es ist leicht mit dem inneren Raum, der
grundlegenden Natur unseres Geistes, in Kontakt zu kommen. Um diesen
inneren Kontakt, diese innere Verankerung, in jeder beliebigen Situation
dauerhaft aufrecht zu erhalten, braucht es eine ernsthafte
Verpflichtung, Ehrlichkeit, Geduld, Disziplin, Liebe und Humor. Wenn wir
mit unserem permanent laufenden inneren Dialog identifiziert bleiben, so
bleiben wir, in einem gewissen Sinne, Sklaven unseres Geistes, mit all
den wechselnden Inhalten und Emotionen. Anzufangen, regelmäßig den
inneren Raum unseres reinen klaren Bewusstseins zu erfahren, ist leicht,
nützlich, und immer zur Verfügung. Wenn es mit der Zeit gelingt, diese
innere Verbundenheit aufrecht und stabil zu erhalten, so erfahren wir
wirklich einen bedeutenden Wechsel in der Wahrnehmung unseres
Bewusstseins. Dieser Wechsel verändert und erweitert unsere Wahrnehmung
vom „Ich". Meditation ist nicht etwas statisches, sondern dynamischer
Fortschritt, Entwicklung und Wachstum, der eigentliche Beginn tiefer
Menschlichkeit. Meditation ist ein Wendepunkt zu einem besseren
Verständnis und zu einer breiteren Wahrnehmung der Wirklichkeit und
ermöglicht, in der unendlichen Verbundenheit, effektiver und besser für
das Gemeinwohl zu handeln.
Meditation ist nicht in Konflikt mit Therapie. Ich empfehle, wenn
möglich, jede Therapiesitzung mit einer Minute Meditation zu eröffnen.
Die positiven Auswirkungen werden sich zeigen.
Vincenzo Altepost, Sala-Capriasca, 11. Oktober 2021.
WAS IST MEDITATION.
Aus dem Buch von Ken
Wilber
„Mut und Gnade“
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Es
lässt sich auf mancherlei Weise erklären, was Meditation ist, was sie
bewirkt, wie sie funktioniert. Mit Meditation, sagen manche, lässt sich
der Entspannungsreflex auslösen. Meditation, sagen andere, schult das
bewusste Gewahrsein; sie ist eine Methode der Ausrichtung und
Zentrierung des ich; sie hält das endlose verbale Denken an und
entspannt Körper und Geist; sie beruhigt das Zentralnervensystem; sie
mindert Stress, verleiht Selbstwertgefühl, verringert Angst und lindert
Depressionen.
All das trifft zu und wurde
klinisch bestätigt. Ich möchte aber hervorheben, dass Meditation an sich
eine spirituelle Praxis ist und immer war. Sie mag christlich,
buddhistisch, hinduistisch, taoistisch oder muslimisch sein - immer ist
sie der Weg der Seele nach innen, wo sie schliesslich ihr Einssein mit
dem Göttlichen findet. »Das Reich Gottes ist in euch« - und Meditation
ist von ihren Ursprüngen an stets der Königsweg zu diesem Reich gewesen.
Was auch immer die Meditation also zu leisten vermag, sie ist zuerst
und vor allem die Suche nach dem inneren Gott.
Ich würde sagen, dass
Meditation spirituell, aber nicht unbedingt religiös ist. Spiritualität
hat mit tatsachlicher Erfahrung zu tun, nicht mit blossen
Glaubensinhalten; mit Gott als dem Grund des Seins, nicht mit einer
kosmischen Vaterfigur; mit dem Erwachen zum wahren Selbst, nicht mit
Gebeten für das kleine ich; mit Bewusstseinsschulung, nicht mit
weihevollem Moralisieren über Unzucht und Völlerei; mit dem Geist, der
in jedem Herzen zu finden ist, nicht mit irgend etwas, das in dieser
oder jener Kirche getan wird. Kurzum,
Das heisst auch, dass
Meditation nicht dieser oder jener Religion zuzurechnen ist, sondern
Bestandteil einer universalen spirituellen Kultur der Menschheit ist -
ein Bemühen, Gewahrsein in alle Aspekte des Lebens zu bringen. Sie ist,
anders gesagt, Teil dessen, was man philosophia perennis nennt, die
»immerwährende Philosophie«.
Free Mind -
Riconosci la
tua bontà fondamentale.
Free Mind -
Erkenne Deine grundlegende Gutheit.
Free Mind -
Reconnais
ta bonté fondamentale
Free Mind -
Recognize
your fundamental goodness.
ADHIKARA
Aiuto nella
tossicomania
Suchthilfe
Aide dans
la toxicomanie
Rehabilitation for drug addiction
Vincenzo Altepost
a Verlin 9
6954 Sala Capriasca - Ticino
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